Dafür hat Ke Huy Quan sich den Oscar verdient
Ke Huy Quans unfassbares Comeback: So fand er durch "Everything Everywhere All At Once" zurück ins Rampenlicht
Aktualisiert:
von Peter Falan PichaLang ist es her, seit Ke Huy Quan in "Indiana Jones und der Tempel des Todes" mitgespielt hat. Fast vierzig Jahre später hat er sich einen Oscar in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" verdient.
Bild: picture alliance / Jordan Strauss / Invision / AP | Jordan Strauss / Mary Evans Picture Library
Ke Huy Quans Karriere begann mit einer Nebenrolle in "Indiana Jones und der Tempel des Todes". Trotz eines so starken Debüts hat der Star lange Jahre seine Schauspielambitionen pausieren müssen - bis ein Angebot für den Multiversumsfilm "Everything Everywhere All At Once" alles geändert hat.
Für diese Performance hat sich Ke Huy Quan den Oscar verdient
"Indiana Jones und der Tempel des Todes": So fing alles für Ke Huy Quan an
Könnte es ein besseres Schauspiel-Debüt geben, als an der Seite von Harrison Ford, unter der Regie von Steven Spielberg, in der beliebten "Indiana Jones"-Reihe? Das war der Karrierestart von Ke Huy Quan im Alter von 12 Jahren, der als Indys Sidekick Short Round für einige unterhaltsame Situationen im Zuge ihres gefährlichen Abenteuers gesorgt hat.
Auch wenn der Film unter den Fans nicht zu den Lieblingen der Reihe gehört, konnte Ke Huy Quan mit seiner Performance für Aufsehen sorgen. Ein Jahr später kam schon der nächste Filmklassiker mit ihm, "Die Goonies", heraus. In diesem machte sich Quan in der Rolle des Data mit anderen Außenseiter:innen auf Schatzsuche.
Folgte ein Karrieresprung nach dem anderen? Es kam anders als erwartet, wie der Schauspieler dem britischen Film-Magazin "Screen Daily" berichtete:
Man sollte meinen, dass ich nach diesen beiden großen Filmen eine tolle Karriere haben würde. Danach wurden die Möglichkeiten weniger und die Wartezeit länger.
Nach immer weniger aufkommenden Rollenangeboten schlug er vorerst einen anderen Karriereweg.
Kinderstar verabschiedet sich von der Schauspielerei
Ohne konkretes Ziel vor Augen entschied sich Quan, auf das Community-College Los Angeles zu gehen. So ganz konnte er sich jedoch nicht von der Filmbranche lösen und schrieb sich einige Zeit später auf der Hochschule "USC School of Cinematic Arts" ein. "Meine Wertschätzung für Filme begann zu wachsen. Ich hoffte, ich könnte weiterhin Filme machen, nur in einer anderen Funktion", erklärte im "Screen Daily"-Interview.
Nach seinem Abschluss hatte der Stunt-Koordinator Corey Yuen sogleich einen Job für ihn. Ihm half Quan unter anderem bei Bryan Singers "X-Men" als Assistenz des Stunt-Koordinators aus. Seine Arbeit führte ihn dabei nicht nur wieder zurück nach Hollywood, sondern auch in die Filmindustrie Shanghais und Hongkongs.
Nach langer Abstinenz: Ke Huy Quans Rückkehr zur Schauspielerei
Einen weiteren Wendepunkt in seiner Laufbahn markierte dann der 2018 erschienene Film "Crazy Rich Asians" unter der Regie von John M. Chu. Beim Anschauen der romantischen Komödie erkannte der Ex-Schauspieler, dass sich einiges geändert hatte: In Hollywood gab es nun einen Bedarf an aus Asien abstammenden Darsteller:innen.
Nach längerem Hin- und Herüberlegen entschloss er sich, der Schauspielerei eine zweite Chance zu geben.
Das große Comeback: "Everything Everywhere All At Once"
Wenige Wochen nach seiner Comeback-Entscheidung wurde Quan zum Vorsprechen für die Rolle des Familienvaters Waymond Wang in "Everything Everywhere All At Once" gebeten. Da er aber seit mehr als 25 Jahren nicht mehr bei einem Casting teilgenommen hatte, musste er sich mithilfe eines Schauspiel-Coaches darauf vorbereiten.
Der Aufwand hat sich gelohnt! Der ehemalige "Indiana Jones"-Darsteller wurde für die männliche Nebenrolle gecastet.
Neugierig geworden?
Mit allem Weiteren hätte Quan jedoch wohl kaum gerechnet. Der Film wurde zum weltweiten Phänomen. Über 130 Millionen Dollar spielte er an den Kinokassen ein und kam sowohl bei der Zuschauerschaft, als auch bei den Kritiker:innen gut an.
Quan wurde durch sein emotionales Schauspiel über Nacht zum Fan-Liebling des Films. Die Krönung des Ganzen: seine Oscar-Nominierung und der anschließende Gewinn in der Kategorie "Bester Nebendarsteller".
Seine Rede bei den Academy Awards solltest du dir nicht entgehen lassen. Das Branchenmagazin "Variety" hat sie in voller Länge auf der Social-Media-Plattform X gepostet:
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Worum geht es in "Everything Everywhere All At Once"? Im Überblick sind die wichtigsten Fakten und Multiversen für dich aufgelistet.
Emotionale Wiedersehen bei den Oscars 2023
Für Ke Huy Quan dürfte die Verleihung der 95. Academy Awards am 13. März 2023 wohl einer der besten Momente seines Lebens gewesen sein. Nicht nur, dass der "Everything Everywhere All At Once"-Star den Oscar in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" gewonnen hat, er hat bei der Verleihung auch gleich zwei große Wiedersehen gehabt.
Eines davon war mit Harrison Ford, der ihn nach dem Gewinn herzlichst umarmt hat. Der "Indiana Jones"-Protagonist hat Quan damit quasi vom Karrierebeginn bis hin zu seinem -höhepunkt begleitet und unterstützt. Es ist zwar nicht das erste Aufeinandertreffen seit den Dreharbeiten von "Indiana Jones und der Tempel des Todes" - die beiden sahen sich knapp ein Jahr vorher bei einer Werbeaktion von Disney D23 - aber ein nicht minder emotionales. Das Wiedersehen nach so vielen Jahren hat Quan aber noch genau vor Augen:
Es war 38 Jahre her, dass ich ihn gesehen hatte. Ich war so nervös. [...] Als ich näher kam, drehte er sich um, sah mich und sagte: 'Bist du Short Round?' Ich war so gerührt, dass er mich erkannt hat.
Doch das war nicht die einzige Co-Star-Reunion an dem Abend. Eine weitere erfreuliche Begegnung gab es mit "The Whale"-Schauspieler Brendan Fraser. Mit ihm zusammen hat er an der 1992 erschienen Slapstick-Komödie "Steinzeit Junior" gearbeitet. Dass die beiden ihr Aufeinandertreffen mit jeweils einem Oscar feiern können, macht den Moment nur umso schöner.
Ke Huy Quan hat seine ehemaligen Co-Stars bei den Oscars 2023 wiedergesehen und so den Abend zu einem einmaligen Erlebnis gemacht.
Bild: imago / picture alliance / Photoshot
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