Im Privatleben nicht gefeit
"Ewig Dein": Manuel Rubey über die tiefgreifenden Einflüsse seiner Stalker-Rolle
Aktualisiert:
von teleschau - Eric LeimannIn "Ewig Dein" spielt Manuel Rubey einen gruseligen Stalker. Im Interview spricht er über die Herausforderungen der Rolle.
Bild: ZDF und Filmstills.AT
Er hatte seinen Durchbruch mit der Rolle des "Falco". Anschließend bewies Manuel Rubey in einem "Tatort", dass er noch viel mehr auf dem Kasten hat. In "Ewig Dein" zeigt er nun eine weitere Facette seiner Kunst. Im Interview mit der teleschau spricht der wandelbare Schauspieler darüber, wie es sein Privatleben beeinflusst, wenn er Fieslinge spielt.
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Das Schauspiel-Chamäleon: Die vielen Facetten des Manuel Rubey
Wer die Breite des Spektrums von Manuel Rubey kennenlernen möchte, muss eigentlich diese zwei Filme des Schauspielers sehen: Im Biopic "Falco - Verdammt, wir leben noch!" feierte er 2008 als völlig Unbekannter den Durchbruch. Eine laute und gefeierte Rolle. Im Stuttgarter Fall "Der Mann, der lügt" (2018) verkörperte der heute 46-jährige Rubey dagegen einen unauffälligen Typen, der sich in ein Lügen-Netz verstrickt. Nun sieht man den Österreicher in einer Thrillerrolle, in der man sich vor ihm fürchten darf: In "Ewig Dein", der Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Daniel Glattauer, gibt Rubey einen scheinbar netten Typen, der für eine von Julia Koschitz gespielte Frau vom romantischen Abenteuer zum existenziellen Problem wird.
teleschau: Sie spielen einen Mann, der sich vom altmodischen Kavalier in einen unangenehmen Stalker verwandelt. Wie fühlt man sich in so einer Rolle?
Manuel Rubey: Noch vor ein paar Jahren hätte ich gesagt: Ganz normal. Es ist ja nur die Rolle. Schauspiel ist mein Beruf. Doch meine Frau sagt mir seit 20 Jahren, dass die Rollen etwas mit mir machen. Man gibt sie nicht abends an der Garderobe ab. Ich bin kein Method-Acting-Vertreter, trotzdem muss man sich ja auf eine Rolle einlassen. Ohne Empathie geht es nicht. Und ja - eine solche Rolle fühlt sich natürlich unangenehm an. Es gibt nur einen Weg, gut damit umzugehen. Der ist so ähnlich wie bei den leidigen Sex-Szenen: Man muss sie gemeinsam gut vorbereiten, viel drüber reden und am Ende versuchen, sie mit Leichtigkeit hinzubekommen.
"Ewig Dein" tut schon beim Zuschauen weh, weil man spürt, wie die Liebesbeziehung bald ins Unangenehme kippt. Müssen Sie ein Stück weit die Rolle sein, oder fühlt man sich einfach nur schlecht mit ihr?
Rubey: Letzteres. Ich verwehre mich gegen die Idee, dass Schauspieler ein bisschen so werden müssen wie die Rolle, die sie gerade spielen. Dennoch strahlen düstere Rollen auf die Befindlichkeit ab. Im Stuttgarter "Tatort: Der Mann, der lügt" habe ich mal einen notorischen Lügner gespielt, die Episodenhauptrolle. Ich erinnere mich daran, wie ich unter dem Lügengebäude der Rolle so gelitten habe, dass ich in der Zeit kaum schlafen konnte. Man nimmt Rollen definitiv mit nach Hause. Und die Familie muss genauso mit ihnen leben wie man selbst. Das muss ich leider zugeben ...
"Wenn man in Österreich Falco gespielt hat, dann war's das"
Sie sind 2008 durch die Hauptrolle im Biopic "Falco - Verdammt, wir leben noch!" bekannt geworden. Das ist 17 Jahre her. Werden Sie von Ihren Landsleuten immer noch als Falco betrachtet?
Rubey: Wenn man in Österreich Falco gespielt hat, dann war's das. Man kann sich nie mehr ganz von der Figur lösen. Weil Falco ein Nationalheld war - und immer noch ist. Den Film hat gefühlt jeder Österreicher und jede Österreicherin ab einem gewissen Alter gesehen. Er wird auch mindestens einmal pro Jahr im Fernsehen wiederholt. Aber - es ist ein schöner Faktor! Je mehr Zeit vergeht, desto besser kann ich die Rolle einordnen. Am Anfang hatte ich eine irre Angst, dass ich nie mehr wieder etwas anderes machen kann. Dass die Rolle alles in meinem Leben überstrahlt ...
Wie sind Sie gegen die Angst vorgegangen?
Rubey: Ich blockte alle weiteren Anfragen, die in Richtung Falco gingen, konsequent ab. Sie können davon ausgehen, dass es viele waren - bis heute übrigens. Ich schätze, es waren bislang über 200 Anfragen, vom Auftritt als Falco beim Feuerwehrfest bis hin zu sehr gut bezahlten Werbespots und Mitternachtsfeiern bei Firmen. Doch nein, ich musste alles absagen! Sonst wäre meine Karriere als Schauspieler wirklich früh am Ende gewesen.
"Es wird nach 15 Jahren Pause eine zweite Staffel der Serie 'Braunschlag' geben"
Was kommt Neues von Ihnen 2025?
Rubey: Ich weiß gar nicht, ob in diesem Jahr noch so viel Neues kommt. Ich war intensiv auf Tour mit Simon Schwarz und unserem gemeinsamen Programm. Dann passiert wohl tatsächlich etwas, das ich nicht mehr für möglich gehalten habe: Es wird nach 15 Jahren Pause eine zweite Staffel der Serie "Braunschlag" geben. Dem Macher David Schalko ist doch noch etwas eingefallen. Wenn die FPÖ Regierungsverantwortung erhalten hätte, wäre das wahrscheinlich verboten worden. Doch nun bekommen wir das Budget für die Serie wohl genehmigt (lacht).
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