Oscars 2025: Wer hat die besten Chancen auf die Trophäe in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin"?

Demi Moore: Ist "The Substance" ihre Befreiung vom Jugendwahn?

Es ist ein Riesen-Comeback, nach einer langen Durststrecke. Demi Moore erlebte in den letzten Jahren einige Tiefschläge: Der schmerzhaften Trennung von Ashton Kutcher folgten Drogen- und Alkohol-Exzesse, ein stattliches Karriere-Tief und einige misslungene Beauty-Eingriffe, die gnadenlos in der Öffentlichkeit diskutiert wurden.

Der Kampf mit dem Älterwerden ist auch Thema ihres aktuellen Films: In "The Substance" spielt die 61-Jährige eine abgehalfterte Berühmtheit, die an ihrem 50. Geburtstag von TV-Manager Harvey gefeuert wird. Total verzweifelt stößt sie auf "The Substance", eine Droge, die vorübergehend eine jüngere und bessere Version ihrer selbst hervorbringt - eine Rolle wie gemacht für Demi Moore. Für ihre eindrucksvolle Performance hat sie nicht nur den Golden Globe bekommen, sondern auch den SAG-Award (Screen Actors Guild Award), der als zuverlässiger Indikator für Oscar-Chancen gilt. Hollywood wettet auf ihren Sieg. Und den hat sich Moore nach 44 Jahren im Showbusiness auch verdient, oder?

Oscar-Chancen (gemessen in Filmrollen von 1 bis 5):

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Karla Sofía Gascón: Persona non grata dank rassistischer Tweets?

Lange galt auch die Spanierin Karla Sofía Gascón als Favoritin, die in "Emilia Pérez" einen mexikanischen Kartellboss spielt, der sein Geschlecht zur Frau angleichen lässt. Gascón ist als erste Transfrau für den Oscar als "Beste Hauptdarstellerin" nominiert. Doch dann spürte die Presse frühere Tweets von ihr auf, die Rassismus, Islamfeindlichkeit und bösartige Kritik an Kolleginnen enthielten. Statt im Rampenlicht steht sie nun in der Kritik, ihre Chancen auf den Oscar haben sich wohl - trotz halbherziger Richtigstellung - deutlich verringert.

Oscar-Chancen (gemessen in Filmrollen von 1 bis 5):

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Cynthia Erivo: EGOT-Status dank Oscar?

Die britische Schauspielerin und Sängerin, die mit vollem Namen Cynthia Chinasaokwu Onyedinmanasu Amarachukwu Owezuke Echimino Erivo heißt, steht in der Nacht von Sonntag auf Montag kurz davor, nicht nur den Oscar, sondern den EGOT-Status nach Hause zu bringen. EGOT steht für die prestigeträchtigen Auszeichnungen Emmy, Grammy, Oscar und Tony. Wer alle vier Awards abstaubt, hat besagten EGOT-Status - und das sind bislang nur 18 Personen weltweit!

Einen Emmy, Grammy, und Tony Award hat sie bereits - jetzt fehlt Cynthia Erivo nur noch einer! Ihre Performance in "Wicked: Teil 1" bezauberte ein Millionenpublikum, besonders ihre musikalische Darbietung als Hexe Elphaba ist herausragend. Da verwundert es nicht, dass Ariana Grande und Cynthia Erivo bei den Oscars live auftreten und einen ihrer populären Songs aus dem Film performen. Welcher das ist, bleibt eine Überraschung. Sollte das schon ein Hinweis sein auf die Riesen-Chance Cynthia Erivos, den beliebtesten Award der Filmindustrie zu gewinnen?

Oscar-Chancen (gemessen in Filmrollen von 1 bis 5):

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Mikey Madison: Gewinnt die jüngste Nominierte?

Eine Mischung aus "Aschenputtel" und "Pretty Woman" soll "Anora" sein. Die 23-jährige Anora "Ani" Mikheeva lebt in Brooklyn und arbeitet als Stripperin und Sexarbeiterin. In ihrem Job lernt sie den reichen russischen Oligarchen-Sohn Ivan "Vanya" Zakhariv kennen, der ihr 15.000 US-Dollar zahlt, um eine Woche mit ihm zu verbringen. Weil Vanya eine Arbeitserlaubnis für die USA bekommen und nicht nach Russland zurückkehren möchte, heiraten die beiden in Las Vegas. Schnell steht die russische Familie vor der Tür und es gibt Ärger.

Die Newcomerin Mikey Madison ist erst 25 Jahre alt, bisher spielte sie in Comedy-Serien wie "Better Things" und "Imposters" mit. Ihr Hollywood-Debüt gab sie in Quentin Tarantinos "Once Upon a Time … in Hollywood". Mit ihrer Performance in "Anora" zeigte Mikey Madison nun endgültig, dass sie zu den Großen gehört. In der Vorbereitung für den Film ging die Schauspielerin körperlich an ihre Grenzen und trainierte fünf Monate für ihren Poledance - der in nur einer Szene vorkommt! Ihre Motivation für diesen Einsatz: Madison möchte vor allem die stigmatisierte Lebensrealität von Sexarbeiter:innen in einen neuen Kontext setzen und für Empathie werben.

Für ihre Leistung gewann Mikey Madison bereits den BAFTA. Bei den Golden Globes ging "Anora" leer aus, doch die Oscars sind bekanntlich eine Wundertüte.

Oscar-Chancen (gemessen in Filmrollen von 1 bis 5):

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Fernanda Torres: Sieg für Südamerika?

Fernanda Torres ist erst die zweite brasilianische Schauspielerin, die in der Kategorie für einen Oscar nominiert ist. Die erste war ihre Mutter Fernanda Montenegro im Jahr 1999. Sollte Torres gewinnen, würde das also definitiv für einen zweiten Karneval in ihrer Heimat sorgen.

Das historische Drama "Für immer hier" erzählt ein dunkles Kapitel aus Brasiliens Geschichte. In der Rolle der Eunice Paiva, der Ehefrau eines Politikers, verkörpert Torres eine Frau, die in den Wirren der Militärdiktatur der 1970er Jahre verzweifelt nach ihrem verschwundenen Mann sucht.

Basierend auf einer wahren Geschichte entfaltet der Film seine Kraft vor allem durch die beeindruckende Charakterentwicklung von Eunice, die eine unfassbare innere Stärke zeigt. Die Frage nach dem Schicksal ihres Mannes lässt sie nicht los. Nach einem Jurastudium wird sie zur Anwältin der Menschenrechte und kämpft für die Verschwundenen der Diktatur.

Einen Golden Globe hat Fernanda Torres in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin in einem Drama" dafür schon bekommen. Sie setzte sich unter anderem gegen so große Namen wie Angelina Jolie, Nicole Kidman und Kate Winslet durch. Ihre Chancen beim Oscar sind nicht riesig, aber die Brasilianerin ist definitiv ein Underdog bei den Academy Awards 2025. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Überraschung auf der Bühne verkündet würde …

Oscar-Chancen (gemessen in Filmrollen von 1 bis 5):

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