Dramatische Abschiede in der Kultserie
Mord und Totschlag in der "Lindenstraße": Diese 3 tragischen Todesfälle bleiben unvergessen
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von Regine WagnerSeit dem Start der "Lindenstraße" 1985 mussten 56 Menschen sterben, doch diese drei blieben in Erinnerung.
Bild: picture-alliance / dpa | Roland Scheidemann | imago images/Deutzmann
Blutige Rache, tragische Unfälle, skrupellose Morde - in 34 Jahren "Lindenstraße" sterben 56 Menschen. Einige Todesfälle bleiben unvergessen und sorgen bis heute für Gänsehaut. Erinnerst du dich?
Kultserie "Lindenstraße": 34 Jahre zwischen Drama, Liebe und Leben
Die "Lindenstraße" schrieb Fernsehgeschichte. Als erste deutsche Seifenoper ließ sie uns 34 Jahre lang am Leben der Straßenbewohner:innen teilnehmen. Millionen treue Fans fieberten dem Sonntagabend und damit einer neuen Folge der Erfolgsserie entgegen. Besonders die Todesfälle - insgesamt 56 - hinterließen bleibenden Eindruck. Erinnerst du dich an Erich Schiller, der einsam in seiner Wohnung stirbt, oder an den freien Fall von Bruno Büring? Hier sind drei dramatische und spektakuläre Todesfälle, die unvergessen bleiben.
Der Hochhausschupser: Das Ende von Bruno
Bruno Büring (Michael Neupert) hat nicht viele Fans in der Serie: unhöflich, jähzornig und gewalttätig, hat schnell den Ruf eines Fieslings.
Als unehelicher Sohn einer deutschen Mutter und des Österreichers Bruno Skabowski, wächst Bruno ohne seinen Vater auf. Als er eines Tages vor der Wohnungstür seines Vaters in der Lindenstraße steht und die Aufmerksamkeit seines Erzeugers einfordert, ist dieser wenig begeistert. Die Stimmung ist frostig und alle sind erleichtert, als der Junior ins Studentenwohnheim zieht.
Dort begegnet er Sarah Ziegler, die er bereits flüchtig aus der Lindenstraße kennt. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und sind schnell ein Paar. Sarahs Eltern Anna und Hans Ziegler sind gegen die Beziehung, da Bruno zu Gewaltausbrüchen neigt. Schon bald versucht Sarah erfolglos, sich aus der Beziehung zu befreien.
Am 11. September 2008 eskaliert die Situation: Sarah will Bruno verlassen, doch dieser erwischt sie und schlägt wie von Sinnen auf sie ein. Anna und Hans verfolgen den Wutausbruch über das Telefon und eilen zu Hilfe. Als Anna den brutalen Freund ihrer Tochter auf dem Geländer der Galerie vor den Haustüren sitzen sieht, schlägt sie wütend mit ihrer Tasche auf ihn ein. Bruno verliert das Gleichgewicht und stürzt in den Tod.
Brunos Tod wird als Selbstmord eingestuft, doch später gesteht Anna die Tat. Sie wird wegen fahrlässiger Tötung zu zwei Jahren und vier Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.
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Tod in der Live-Folge: Was geschah hinter der Tür?
Beim Tod von Erich Schiller (Bill Mockridge) waren wir quasi live dabei: Der Ehemann von Helga Beimer (Marie-Luise Marjan) stirbt im Dezember 2015 in einer Live-Folge zum 30-jährigen Bestehen der "Lindenstraße".
Höhepunkt der Folge "Hinter der Tür" ist der traurige Abschied von Serien-Liebling Erich Schiller. Was auf den ersten Blick wie ein Herzinfarkt aussieht, entpuppt sich schnell als Mord. An der Tür des Schlafzimmers deuten Kratzspuren darauf hin, dass Schiller dort eingeschlossen wurde und vergeblich versuchte, sich zu befreien. Erst sieben Folgen später wird Hajo Scholz (Knut Hinz) als Täter entlarvt und nach einer dramatischen Geiselnahme von SEK-Beamten abgeführt.
Live eine Leiche zu spielen, hat Schauspieler Bill Mockridge einiges abverlangt:
Es war das Schwierigste, was ich je in meinem Leben zu spielen hatte.
Ein leichtes Zucken und flache Atmenzüge konnte die Kamera dann auch nicht komplett ausblenden.
Bill Mockridge als Erich Schiller und Schauspielkollegin Marie-Luise Marjan als Helga Beimer während der Dreharbeiten zu "Lindenstraße"
Bild: picture-alliance/ dpa
Bratpfannenmord: Das traurige Ende des Matthias Steinbrück
Am 17. August 1995 stirbt der ehemalige Priester Matthias Steinbrück, gespielt von Manfred Schwabe. Als junger, verständnisvoller und hilfsbereiter Priester hat er im Februar 1987 seinen Erstauftritt in der Lindenstraße. Immer wieder verliebt er sich hoffnungslos in junge Frauen, doch bei keiner findet er langfristig sein Glück. Auch am letzten Tag seines Lebens fängt er sich eine deutliche Abfuhr von der Arzthelferin Corinna Marx (Petra Vieten) ein.
Noch völlig verstört beobachtet er wenig später, wie Lisa (Sontje Peplow) und Olli Klatt (Willi Herren) zusammen im Haus Lindenstraße Nr.1 verschwinden. Das Verhältnis der beiden Jugendlichen gefällt ihm gar nicht: Olli ist in die rechte Szene abgedriftet und nach Ansicht des Ex-Priesters nicht der richtige Umgang für die 13-jährige Lisa.
Erbost und voller Wut läuft Matthias den beiden hinterher - und verliert komplett die Kontrolle. Er stürzt sich auf Olli und würgt ihn, bis Lisa eingreift. Sie schnappt sich eine schwere Bratpfanne und schlägt Matthias auf den Kopf, sodass er leblos am Boden liegenbleibt.
Olli und Lisa transportieren den toten Ex-Pfarrer in einer Nacht-und-Nebel-Aktion auf die Bahngleise und warten ab, bis ein Zug den leblosen Körper überrollt hat. Der Tod von Matthias Steinbrücks geht als Selbstmord in die Akten ein.
Die "Lindenstraße"-Stars Petra Vieten als Corinna Marx mit Schauspielkollegen Manfred Schwabe als Matthias Steinbrück 1995
Bild: imago stock&people