Eine der gefragtesten Schauspielerinnen ihrer Generation
"Helen Dorn"-Darstellerin im Porträt: Ihre Karriere, Ehe, Kinder - so tickt Karoline Eichhorn privat
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von teleschau - Elisa EberleKaroline Eichhorn überzeugt mit ihrer Präsenz auf der Theaterbühne und im Fernsehen.
Bild: 2017 Getty Images/Andreas Rentz
Auch mit Ende 50 gut beschäftigt - Karoline Eichhorn spielt aktuell in "Helen Dorn - Schwarzes Herz" eine Lebensberaterin und im "Tatort: Colonius" eine Künstlerin. Dennoch hat die Schauspielerin schon bemerkt, dass interessante Rollen für Frauen ab einem gewissen Alter rar werden.
Auf einen Blick
Name: Karoline Eichhorn
Geburtstag: 9. November 1965
Geburtsort: Stuttgart
Wohnort: Hamburg
Größe; 1,70 Meter
Familienstand: verheiratet (mit dem dänischen Schriftsteller Arne Nielsen)
Kinder: eine Tochter
Kindheit und Ausbildung
Karoline Eichhorn wurde in Stuttgart geboren. Ihr Vater stammte aus Thüringen und arbeitete als Restaurator. Ihre Mutter kam aus Schlesien und war als Lektorin tätig. Eichhorn besuchte die Freie Waldorfschule am Kräherwald in Stuttgart und legte 1986 das Fachabitur ab. Anschließend studierte sie bis 1988 an der Folkwang Universität der Künste Schauspiel. Zu ihrem Wegzug aus Stuttgart sagte Eichhorn 2009 im Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau: "Ich bin nach der Schule sehr schnell, also mit 18, ganz bewusst von dort weggegangen."
Theater, "Tatort" und "Dark"
Nach ihrem Abschluss zog es Karoline Eichhorn zunächst ans Theater: Von 1989 bis 1995 war sie an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin und am Schauspielhaus Bochum engagiert. Anschließend spielte sie auch am Hamburger Thalia-Theater und am Burgtheater Wien.
Das breitere Fernsehpublikum lernte sie 1995 kennen: In der deutsch-französisch-österreichischen Produktion "Drei Tage im April" von Oliver Storz spielte sie die Hauptrolle Anna Baisch. Es folgten unter anderem eine Hauptrolle in Nico Hoffmanns Psychothriller "Der Sandmann" (1995), eine Episodenrolle im Stuttgarter "Tatort: Bienzle und der Traum vom Glück" (1996) und eine Hauptrolle in Oliver Storz' Fernsehfilm "Gegen Ende der Nacht". Für diese wurde Eichhorn 1998 mit dem Bayerischen Fernsehpreis und 1999 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.
In den folgenden Jahren war Karoline Eichhorn etliche Male in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Zu den erfolgreichsten Produktionen zählte die international gefeierte deutsche Netflix-Serie "Dark" (2017 bis 2020). Karoline Eichhorn übernahm hier die Rolle der erwachsenen Charlotte Doppler.
Schwäbische Mundart-Komödie "Die Kirche bleibt im Dorf"
Hin und wieder setzte Eichhorn für ihre Rollen ihren schwäbischen Heimatdialekt ein. In der Mundartkomödie "Die Kirche bleibt im Dorf" verkörperte sie 2012 eine zurückhaltende Mathematik-Lehrerin. Von 2013 bis 2015 wurde die Geschichte über zwei verfeindete schwäbische Dörfer als TV-Serie vom SWR fortgesetzt. 2015 folgte mit "Täterätää! - Die Kirche bleibt im Dorf 2" ein zweiter Kinofilm.
"In Deutschland dürfen Schauspieler heute verhältnismäßig wenig Dialekt sprechen", beklagte Eichhorn im teleschau-Interview zum Serienstart: "Es ist ja noch nicht einmal so, dass Dialekte hier gar nicht verwendet würden. Aber es geht mir auf die Nerven, auf welche Art und Weise das passiert. Über die Sachsen beispielsweise, aber auch die Schwaben, macht man sich doch meistens nur lustig." Bayerische oder norddeutsche Dialekte hingegen würden "von einem gesamtdeutschen Publikum akzeptiert".
Mit Ende 50 in "Ein Sommer an der Cote d'Azur"
Überhaupt scheut sich die heute 59-Jährige nicht, ihre Meinung zu sagen: Ihre Hauptrolle in der ZDF-"Herzkino"-Produktion "Ein Sommer an der Côte d'Azur" nahm sie 2024 zum Anlass, um über die prekäre Berufssituation von Schauspielerinnen über 50 zu sprechen: Seit "mindestens fünf Jahren", klagte sie im Interview mit der "Augsburger Allgemeinen", habe sie "mindestens 60 Prozent weniger zu tun." Mit anderen Worten: "Für uns Frauen über 45 ist es schwer, mit unserem Beruf zu überleben. Deswegen muss man auch mal 'Herzkino' drehen."
Im ZDF-Krimi "Helen Dorn - Schwarzes Herz" (Samstag, 8. März, um 20:15 Uhr) mit Anna Loos in der Hauptrolle spielt Karoline Eichhorn die Rolle von Life-Coach Charlotte Falkner.
Einen Tag später (am Sonntag, 9. März, um 20:15 Uhr) ist Karoline Eichhorn im Kölner "Tatort: Colonius" zu sehen: Als Künstlerin Meike Bennis wird sie von den Kommissaren Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) nach der Ermordung eines alten Freundes befragt.
Ehe und Theaterkollektiv mit Arne Nielsen
Privat ist Karoline Eichhorn mit dem dänischen Schriftsteller Arne Nielsen verheiratet. Das Paar hat eine Tochter und lebt in Hamburg. Gemeinsam mit dem Musiker Jonas Landerschier und der Schauspielerin Catrin Striebeck bilden Karoline Eichhorn und Arne Nielsen das Künstlerkollektiv "J.A.C.K".
Ziel sei es gewesen, die "Auftragslöcher zu füllen", erklärte Eichhorn im Interview mit der "Augsburger Allgemeinen". Mit dem von Arne Nielsen geschriebenen Theaterabend "Die Vodkagespräche" ist das Kollektiv seit rund vier Jahren auf Tour: "Es ist ein sehr befriedigendes Gefühl, mit der eigenen Arbeit Eigenverantwortung zu tragen und damit auch noch Erfolg zu haben. Das spornt an!"