Emotional und packend: "Yvonne und der Tod" zeigt Ingo Thiel in neuem Licht

Worum geht es in "Yvonne und der Tod"?

Die Steuerprüferin Yvonne Gaspers (Katharina Heyer) ist verschwunden. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung findet die Oberkommissarin Lee Sooyoung (Kotbong Yang) eine Visitenkarte von Ingo Thiel. "Kennen Sie meine Schwester?", fragt Jasmin Gaspers (Helene Grass) Kommissar Thiel, als er am Wohnort der Vermissten ankommt: "Wir haben uns ein einziges Mal gesehen", antwortet er zunächst. Später gesteht er, er habe die Vermisste auf einer Dating-App kennengelernt. Aber es blieb bei einem gemeinsamen Abendessen.

In ihrer Wohnung findet die Polizei keinen Hinweis auf ein Verbrechen. Auch das Fehlen ihres Autos deutet eher auf einen plötzlichen Aufbruch hin. Doch Thiel bleibt misstrauisch: In der Wohnung roch es nach Chlor. Es scheint, als wurde sie kurz zuvor gründlich gereinigt. Weil er das Opfer kannte, wird Thiel vom Fall abgezogen. Doch das kann den Kommissar nicht aufhalten: Er glaubt fest daran, dass Yvonne Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Thiel beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und landet in Griechenland ...

Die Krimi-Reihe "Ingo Thiel" basiert auf realen Fällen

"Ingo Thiel" ist eine ungewöhnliche Krimi-Reihe, die auf realen Kriminalfällen beruht. Der erste Film "Ein Kind wird gesucht" erschien 2017 und behandelte den Fall Mirco: Die Ermordung des Zehnjährigen aus Grefrath in Nordrhein-Westfalen hatte 2010 deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. Über die aufwendigen Ermittlungen schrieb der zuständige Mönchengladbacher Ermittler Ingo Thiel 2012 das Buch "SOKO im Einsatz: Der Fall Mirco und weitere brisante Kriminalgeschichten". Darauf basierend entwickelte das ZDF seit 2017 sechs Filme. Ein siebter Film unter dem Arbeitstitel "Die Frau ohne Gesicht" ist bereits abgedreht.

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Ist "Yvonne und der Tod" ein guter Krimi?

Wie in den vorangegangenen fünf Filmen zeigt auch "Yvonne und der Tod", wie zäh und mühselig Polizeiarbeit in Wirklichkeit sein kann. Deutlich wird dies nicht zuletzt in der Eingangsszene: Gemeinsam mit der Rechtsmedizinerin Martha Stachowicz (Karolina Horster) verschafft sich Ingo Thiel Zugang zu einer zugemüllten Wohnung, in der sie eine Männerleiche finden. Dass Regisseur und Drehbuch-Autor Niki Stein auf eine konstruierte Verbindung zwischen diesem Leichenfund und dem späteren Verschwinden von Yvonne Gaspers verzichtet, zeigt, wie ernst die Verantwortlichen den Realitätsbezug nehmen.

"Yvonne und der Tod" ist ein packender Krimi, der die Erwartungen der "Ingo Thiel"-Fans definitiv erfüllt. Heino Ferch, der für sein oft recht regungsloses Gesicht bekannt ist, spielt Ingo Thiel auch dieses Mal als reservierten Ermittler mit scharfem Verstand. Doch wenn er in Rückblenden auf Yvonne Gaspers trifft, darf er sogar ein wenig lächeln.