Emotional wie nie!

Matthias Killing über schwere Verluste: "Er hat mir bis zum Schluss nicht vertraut"

Aktualisiert:

von lnf
Matthias Killing hat ein hartes Jahr hinter sich. Im TV ist er immer gut gelaunt, doch im Podcast-Interview mit Kollegin Marlene Lufen packte er aus, was er alles durchmachen musste.

Matthias Killing hat ein hartes Jahr hinter sich. Im TV ist er immer gut gelaunt, doch im Podcast-Interview mit Kollegin Marlene Lufen packte er aus, was er alles durchmachen musste.

Bild: Christoph Köstlin


In der Podcastfolge mit seiner Kollegin Marlene Lufen sprach Matthias Killing, der für gewöhnlich immer gut gelaunte "SAT.1 Frühstücksfernsehen"-Moderator, offen wie nie über seine Verluste und traf damit beim Publikum einen Nerv: Viele fühlen sich verstanden!


Von Montag bis Freitag ab 5:30 Uhr und am Wochenende ab 9:00 Uhr


In ihrem Podcast "M wie Marlene" spricht "SAT.1 Frühstücksfernsehen"-Moderatorin Marlene Lufen über die wichtigsten Fragen im Leben - mit Freund:innen, Ärzt:innen, Expert:innen und ihren Kolleg:innen. In der letzten Folge war Co-Moderator Matthias Killing zu Gast. Es war ein unerwartet emotionales Gespräch, wie er sagt, das beim Publikum eine immense Welle an Emotionen und Mitgefühl auslöste.

Diese Schicksalsschläge musste Matze durchmachen

Er hat beide Eltern, seinen Onkel, "den geliebten Hund" und vor Kurzem noch seinen Schwiegervater verloren. Für ihn sei das schon hart gewesen, doch für seinen Sohn muss es noch schwieriger gewesen sein: "Der hat nämlich drei Großeltern verloren - in 14 Monaten."

Das kann doch alles nicht wahr sein, dass du […] auf einmal mit so viel Verlust umgehen musst.

Matthias Killing

Matthias' Vater starb kurz vor Weihnachten 2023, nach mehreren emotionalen Telefonaten und gescheiterten Versuchen, ihn von einem erneuten Krankenhausaufenthalt zu überzeugen. Matze erklärt im Nachgang im "SAT.1 Frühstücksfernsehen", dass es ihn lange belastet hat, dass er am Schluss nicht da war, er sich immer wieder gefragt hat: "Hätte ich ihn noch retten können?"

Matthias Killing: Schwieriges Verhältnis zum Vater

Im Gespräch mit Marlene erzählt er auch, warum das Verhältnis zu seinem Vater nicht immer rosig war.

"Es war kein zerrüttetes Verhältnis", erklärt er, aber tiefes Vertrauen in seinen Vater habe er auch nie gehabt. Viele, auch ältere Zuhörer:innen, schrieben ihm danach verständnisvoll, dass diese Generation "einfach so gewesen" sei.

Bis heute kämpfe ich um die Anerkennung meines Vaters.

Matthias Killing

Matthias stellt ganz klar fest: "Er hat mir bis zum Ende nicht vertraut." Nach außen hin hätte es zwar so gewirkt, immerhin hat ihm sein Vater am Ende im Blick auf Behandlungsmaßnahmen sozusagen sein Leben anvertraut, aber für den "SAT.1 Frühstücksfernsehen"-Moderator waren es die Kleinigkeiten, wie der Öltank im Haus der Eltern, bei denen ein "Ich kümmere mich drum" von Matthias seinem Vater nicht reichte.

Mit Mitte 40 habe er das Selbstverständnis, dass er solche Dinge natürlich im Griff hat, deswegen verletzte ihn das Misstrauen seines Vaters. Genau darin sahen sich viele Zuhörer:innen verstanden: "Am Ende bleiben wir ja immer Kinder für unsere Eltern. Vielleicht liegt es auch daran."

So reagiert die Community

Unter dem Podcast-Ausschnitt, den Marlene auf Instagram teilte, haben außerdem viele "FFS"-Fans ihr Mitgefühl bekundet. "So weh es zwischendurch getan hat, das war ein total emotionales, absolut tolles Gespräch." Und: "Voller Dankbarkeit habe ich eure Folge gehört. Vielen Dank für so viel Offenheit, Vertrauen und Zuversicht." Ein weiterer Kommentar lautet: "Ich schicke einen bunten Strauß voller Herzenswärme euch - und für Matthias 'ne doppelte Dosis".

Als Arbeitskolleg:innen vor der Kamera stehen sich Matthias und Marlene natürlich sehr nahe, und das ganze Team hat sich Sorgen um Matthias gemacht: "Wir haben uns manchmal schon gefragt: Woher nimmt der jetzt die Kraft?", erklärt Marlene. Mit seinen Worten hat Matthias auch Kollegen Chris Wackert sehr berührt, wie dieser in der Sendung zugab.

Auch aus dem Kreis seiner Familie erhielt er Nachrichten, die ihn für seine Offenheit bewunderten.

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Darum ist die Arbeit der Moderator:innen so wichtig

Marlene Lufen hat in fast 30 Jahren als Moderatorin festgestellt, wie wertvoll es ist, wenn jemand in der Öffentlichkeit ausspricht, wie sich Emotionen wirklich anfühlen.

Denn erst dann realisieren viele, die mit ähnlichen Problemen kämpfen, dass sie nicht alleine damit sind und vor allem: Wie normal es ist, überfordert zu sein.

So geht Matthias Killing mit seinen Rückschlägen um

Er machte sich lange Vorwürfe, seinen Vater nicht von einem weiteren Krankenhausaufenthalt überzeugt zu haben, im Wissen, dass er deswegen sterben wird. Doch irgendwann stellte er fest: "Am Ende ist jeder für sein eigenes Leben verantwortlich" und fand damit Frieden.

In einem Waldstück, das seinen Eltern gehörte, hat Matthias hat eine Bank aufgestellt – mit einer Inschrift, die an sie erinnert.

Wie auch immer er es hinbekommt: Trotz schwerer Verluste begeistert er mit seinen Moderator-Kolleg:innen jeden Morgen bundesweit die "SAT.1 Frühstücksfernsehen"-Fans. Und er setzt damit ein hoffnungsvolles Zeichen: Das Leben geht weiter!


So emotional war das letzte Jahr für Moderator Matthias Killing