Er gab (fast) alles her
Ex-Blinkist-Millionär verschenkt sein Vermögen: "Ich habe etwas Sinnvolles getan"
Aktualisiert:
Blinkist Mitgründer Sebastian Klein hat nur 10% seines Millionenvermögens behalten.
Bild: Galileo | IMAGO / Rüdiger Wölk
Was würdest du mit 5 Millionen Euro anstellen? Sicher fällt dir da vieles ein - aber würdest du dein Geld auch verschenken? Dieser Ex-Blinkist Millionär hat es getan.
Sebastian Klein könnte in einer Luxus-Villa leben, Ferrari oder Porsche fahren. Tut er aber nicht. Zwei Zimmer, Küche, Bad - sein Zuhause ist eine Berliner Wohnung. Sein Gefährt: ein "gutes Fahrrad". Die erste Anschaffung, die er sich mit seinem neuen Vermögen gönnte. Denn nachdem der 42-jährige Unternehmer "bis Mitte 30 immer pleite und verschuldet" war, hatte er durch den Verkauf eines Startups plötzlich 5 Millionen Euro auf dem Konto. Sebastian war vor einigen Jahren Mitbegründer der Lern-App "Blinkist". Doch statt im Luxus zu schwelgen, entledigte sich Sebastian 90 Prozent seines Vermögens.
Ich bin immer reicher geworden und habe gemerkt, ich bin Teil des Problems.
Reiche werden immer reicher? Vermögensverteilung in Deutschland
Ein Beweggrund, warum Sebastian Klein sein Vermögen aufgab: soziale Ungerechtigkeit in Deutschland. Klein ist auch Autor des Bestsellers "Toxisch Reich". Die Kernaussage seines Buches: Superreiche gefährden unsere Demokratie. Wie sieht die Verteilung des Vermögens in Deutschland eigentlich aus? Kleiner Spoiler: sehr ungleich.
Einem Prozent der Bevölkerung gehört mehr als ein Drittel des gesamten Vermögens
2025 gibt es in Deutschland 249 Milliardäre und fast drei Millionen Millionäre
Platz 4: Nach den USA, China und Indien leben in Deutschland die meisten Milliardäre
Weltweit sind nur ein Prozent der Menschheit Millionäre
Die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung besitzen rund 83 Prozent des globalen Vermögens
Wenn ich in Berlin Rentner:innen beim Flaschensammeln sah, fühlte ich mich überhaupt nicht gut
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Macht Geld glücklich? Das sagt die Forschung
Ja - aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Geld macht uns definitiv glücklicher, wenn es unsere Grundbedürfnisse sichert - zum Beispiel Wohnen, Ernährung und Gesundheit. Denn wer finanzielle Sorgen hat, erlebt Ängste und Stress. Laut einer Studie von "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften liegt diese "Glücksgrenze" bei rund 75.000 Dollar (rund 69.500 Euro) im Jahr. Danach wächst das Glücksgefühl laut der Studie nicht mehr im selben Maße. Bei geringen Lebenshaltungskosten kann die Grenze auch geringer ausfallen. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass mehr Geld doch noch einen Effekt haben kann - aber eher für Menschen, die mit ihrem Leben insgesamt zufrieden sind. Ab 500.000 Euro sei gar kein Glückseffekt mehr zu sehen. Übrigens exakt der Betrag, den Sebastian Klein von seinen 5 Millionen behalten hat.
Dinge für andere kaufen und Erlebnisse machen uns glücklicher
Konsum, der wirklich glücklich macht? Laut Wissenschaft gibt es ihn tatsächlich - etwa dann, wenn wir etwas für andere kaufen. Laut einer Studie waren Menschen in 120 von 136 teilnehmenden Ländern glücklicher, wenn sie das Gekaufte verschenkten. Weitere Forschungen zum Thema Glück und Geld zeigten: Wir empfinden mehr und vor allem nachhaltigere Zufriedenheit, wenn wir Erlebnisse statt Dinge kaufen. Das belegte auch eine Umfrage mit 8.000 Menschen. Der Clue: Dinge machen uns zwar kurzfristig happy, aber geteilte Erlebnisse vertiefen unsere zwischenmenschlichen Beziehungen - und Erinnerungen bleiben ein Leben lang. Also öfter mal zusammen aufs Konzert gehen und lieber auf eine Reise statt ein neues Sofa sparen - sagt zumindest die Glücksforschung.
Wie fühlt es sich an, den Großteil seines Vermögens wegzugeben?

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